Sonntag, 24. Mai 2009

Toronto Abschluss

So jetzt habe ich nur noch eine knappe Woche in Toronto, dann geht es noch 6 Tage auf eine Konferenz nach Baltimore und am 6.Juni geht dann mein Flieger nach Deutschland. Zeit also ein kurzes Fazit zu ziehen.
Kanada ist toll, ich habe mein Zeit hier richtig genossen. Vieles habe ich manchmal vermisst aber mindestens genau so viel werde ich vermissen wenn ich wieder in Deutschland bin. Auch wenn das komisch klingt, habe ich nicht nur viel über die Kultur und die Menschen hier gelernt sondern auch viel über mich. Was mich als Deutschen oder Europäer definiert. Welche Sachen eben nicht überall gleich sind. Auch wo meine Grenzen sind, indem was ich bereit bin aufzugeben und was nicht.

Vermissen werde ich besonders die vielen Menschen die ich hier kennen gelernt habe. Hoffentlich sehe ich sie alle mal wieder, man weiß ja nie was die Zukunft bringt.

Euer Niklas

Sonntag, 17. Mai 2009

Bay of Fundy

Das beste hebt man sich immer zum Schluss auf, so auch wir. Die Bay of Fundy ist der Ort auf der Erde mit dem höchsten Tidenhub. Am Ende der Bucht hebt und senkt sich der Meeresspiegel zweimal täglich um über 15m, höher als ein viergeschössiges Gebäude. Dies führt dann zu folgenden Gesteinsformationen.
Überall wo Grün auf den Steinen ist, ist bei Flut Wasser. Noch beeindruckender wird der Tidenhub aber in Saint John. Dort gibt es einen Fluss mit Stromschnellen, welche 4mal täglich die Richtung wechseln, bei Ebbe fließt das Wasser in die Bucht, bei Flut zurück ins Landesinnere.
Ebbe:Gleichstand:Flut:Am nächsten Tag stand uns dann eine Fahrt von 1500km bevor die wir aber mit guter Musik, Büchern und viel Unterhaltung schnell rum bekamen. Insgesamt muss ich aber sagen, was bei mir am meisten hängen geblieben ist, sind die täglich 3-5Stunden Autofahrt um von Ort zu Ort zu kommen. Das Land ist riesig und dabei waren wir nur in diesem kleinen Zipfelchen im Osten.

Euer Niklas

Samstag, 16. Mai 2009

Halifax & Lunenburg

Nach dem Cabbot Trail auf Cape Breton ging es zur Landeshauptstadt von Nova Scotia nach Halifax. An einem Naturhafen gelegen hat die Stadt sehr schnell eine Bedeutung als Hafenstadt erlangt. Besichtigt haben wir dort die kandische Version von Ellis Island, den Pier 21. Bis in die 60er Jahre kamen die meisten Einwanderer aus Europa hier an und wurden durch die bürokratischen Hürden geleitet.
Aufgrund der Bedeutung als Hafen gibt es auch ein Schiffahrtsmuseum, wo es zwei interessante Abteilungen gibt. Einmal zur Titanic, weil die Rettungs und Bergungsaktion damals von hier ablief. Halifax ist nämlich der östlichste Hafen Nordamerikas mit Eisenbahnanbindung und damit am nächsten an der damaligen Unglücksstelle gelegen. Die zweite Abteilung war über die Halifax Explosion, die bis zur Zündung der Atombombe, größte von Menschen verursachte Explosion. Kurz zusammen gefasst, gab es 1917 eine Kollission eines Munitionsfrachters mit einem Versorgungsschiff im Hafen, der Munitionsfrachter fing Feuer und explodierte kurz darauf. Dabei starben über 1500 Menschen und die halbe Stadt wurde dem Erdboden gleich gemacht.

Danach ging es noch zur Zitadelle um die Aussicht über die Bucht zu genießen:

Am nächsten Morgen ging es dann weiter zu Peggy's Cove und nach Lunenburg.
Erstmal Peggy's Cove:
Und danach zum Weltkulturerbe Lunenburg. Erhalten werden soll hier der innere Stadtkern mit seinen bunten Holzhäusern:

Das war es mit Novia Scotia, ich muss sagen für mich eine der schönste Provinzen Kanadas.

Liebe Grüße Niklas

Mittwoch, 13. Mai 2009

Highlands in N.S.

Highland in Kanada? Ja das gibt es tatsächlich, wenn man sich Cape Breton (nördlicher Teil von NS) auf der Landkarte anschaut könnte man es fast mit dem Norden von Schottland verwechseln. Es ist ein bisschen viel Wald, aber den gab es vor ein paar hundert Jahren in Schottland ja auch noch, bevor er gefällt wurde. Aus diesem Grunde gibt es hier in Nova Scotia (NS) relativ viele ehemaligen Schotten und ab und zu sieht man sogar ein gällisches Straßenschild.

Begrüßt wurden wir im Nationalpark im Norden mit ganz viel Sonne! Wir alle haben einen leichten Sonnenbrand bekommen. Und wieder gab es wunderschöne Landschaften und Aussichten über diese zu genießen:Genießen konnten wir das ganze auf unserer Wanderung auf dem Skyline Trail, den wir auch gegangen sind, weil die meisten Elche hier gesehen werden. Bisher gab es ja nur Fußabdrücke im Schnee oder Elchköttelchen. Immerhin gab es diesmal mehr Köttelchen als beim letzten Mal. Und dann haben wir es endlich geschafft!!!!!!!!!!!!!!!!! Ein Elchbulle sonnte sich in der Sonne und ließ sich gar nicht von uns vertreiben, so dass wir ganz viele tolle Aufnahmen von ihm bekamen, ein richtiges Model also:

Ein endlich glücklicher Niklas grüßt euch ganz herzlich!

Dienstag, 12. Mai 2009

P. E. I.

Eigentlich war Prince Edward Island nicht unsere nächste Provinz, sondern New Brunswick. Allerdings gab es da nicht so viel zu sehen, eigentlich sind wir nur durchgefahren. Der eine National Park hat uns nicht so ganz überzeugen können.
Aber zurück zu P.E.I, der kleinsten Provinz, sowohl in Landfläche als auch an Bewohnern (120.000). Hier ist Kanada entstanden, in der Landeshauptstadt Charlottetown gab es die ersten Gespräche über die Gründung, die Räume wurden restauriert und weil wir noch die einzigen Touristen hier sind gab es sogar eine Privatführung für uns.
Ansonsten leben hier die Senioren und bauen Kartoffeln an. (Sagen zu mindestens alle anderen)
Der Lehmboden hier ist aber tatsächlich sehr gut für Kartoffeln geeignet und sorgt für sehr interessante Sandsteinklippen:

Ach übrigens, die Fähren und die Brücke AUF die Insel sind alle umsonst. Bezahlen muss man wenn man wieder runter will, interessantes Konzept.

Niklas

Montag, 11. Mai 2009

Der letzte Tag in Quebéc

Und es wurde schlimmer als befürchtet. Wir hatte mit Dauerregen gerechnet, wir bekamen einen Schneesturm:

So haben wir den "schönsten" (sagten unsere Reiseführer) Park nur mit dem Auto besichtigt. Immerhin konnten wir uns vorstellen, dass er bei gutem Wetter bestimmt sehr schön aussieht.
Danach ging es die Küste weiter in Richtung Süden zum "Percé Rock", ein großer Felsen im Meer. Das Wetter hatte sich etwas gebessert, kein Schnee mehr aber immer noch Sturm. Diesmal erzeugte er aber das richtige Flair, aber seht selber:

Kurz bevor die Flagge zum letzten mal ins Bild kommt, seht ihr kurz den Felsen.
Bevor wir die Grenze zum nächsten Bundesstaat überquerten gönnte uns Quebéc aber dann doch noch ein wenig Sonne um uns zu versöhnen. Und ein Küstenpanorama vom Vortag wollte ich euch noch zeigen:


Euer Niklas

Sonntag, 10. Mai 2009

Tadoussac, Gaspé

Am Donnerstag sind wir von Québec City in Richtung Nordosten aufgebrochen. Als erstes gab es bei "wunderschönem" Wetter ein paar rechtimposante Wasserfälle zu bewundern.
Auf dem Weg lag noch der wichtigste Wallfahrort Amerikas mit einer Kathedrale. So ganz verstande habe ich nicht wieso man dort hinpilgern soll, gab halt nen paar Heilungen. Vielleicht bin ich doch kein so richtiger Katholik und die Kirche war sehr amerikanisch. Nachgebaut von ner europäischen Kirche, viele bunte Bilder, im ganzen nicht so mein Geschmack.
Abends sind wir dann im lustigsten Hostel der Reise angekommen. Das ganze war im grunde organsiert wie eine 68er Kommune, mit allem drum und dran, alle sind ganz relaxt, im Grunde eine große Familie. Und es war nie so klar, wer eigentlich dort arbeitet und wer nicht.
Neben dem Ort lag der südlichest gelegene Fjord der nördlichen Halbkugel. Sehr schön, leider war das Wetter nicht das schönste um Fotos zu machen. Versucht haben wir es trotzdem:
Dann ging es mit der Fähre auf die andere Seite der St. Lawrence Bucht (ziemlich teuer, 100CAD für uns) in Richtung des Gaspésie National Park. Erstmal eine Nacht im Hostel am Strand, toll beim Frühstück nach Walen suchen zu können. Und dann gestern eine Wanderung in einem der schönsten Parks Kanads. Wir hatten zwar viel Sonne und im T-Shirt rumlaufen war auch kein Problem, die Wege waren aber trotzdem zum Teil noch 30cm tief eingeschneit. Also oben warm und unten nass kalt. Gewandert sind wir dann zu den "diabolischen Wasserfällen":
Wir waren übrigens noch nie so nah an einem Elch, ganz viele Fußstapfen im Schnee und "Moose Drooplings" gab es auch. Gesehen haben wir leider doch keine.
Heute wollten wir in den schönsten Park Ostkanadas, leider haben wir einen "kleinen" Dauerregentag, mal schauen, was man sich vom Auto so anschauen kann.

Bis bald,
euer Niklas

Mittwoch, 6. Mai 2009

Québec City

Die Hauptstadt der frankophonen Provinz Québec liegt strategisch günstig an einer Verengung der St. Lawrence Bucht. Sie ist die älteste noch exisitierende durchgehend besiedelte Stadt Nordamerikas. Hat geschichtlich auch eine wichtige Bedeutung, von den Franzosen gegründet aber an die Engländer verloren hat sich hier die Vorherrschaft der englischen Sprache in Nordamerika entschieden.
Aus diesen Gründen war uns die Stadt einen Besuch wert, sie hat mit Abstand die schönste Altstadt, mit Häusern die tatsächlich ein paar Hundert Jahre alt sind und wo man ein wenig schlendern kann. Die Franzosen sorgen dann für die schöne Café Atmosphäre die ich sonst etwas vermisse. Die Stadt überblicken tut ein ins Stadtbild wunderbar eingepasste Luxushotel:Über die Geschichte der Stadt und der damit verbundenen Geschichte Nordamerikas könnte ich euch nach meinem Besuch im Museum hier ganze Bücher schreiben, aber da ich kein besonders guter Schreiber bin, schaut doch einfach hier nach, falls es euch interessiert (Deutsche Version hier).

Die Ostküste (Tripbeschreibung)

Wie vielleicht schon ein bisschen klar geworden ist und manche von euch wissen, erkunde ich im Moment die kanadische Ostküste. Wieso das den möge man euch fragen, Kalifornien wäre doch viel interessant und Florida und die Karibik liegt ja auch vor der Haustür.
Da habt ihr alle recht, aber das ist alles nicht Kanada und da mein Auslandsjahr hier war habe ich beschlossen dieses wunderschöne Land erstmal zu erkunden, muss ja wissen wo ich hier eigentlich war.
Unsere Route wird die folgende sein:

View Larger Map
Inzwischen sind wir schon bei Québec City (D) angekommen. Morgen geht es dann an der Nordküste von der St. Lawrence Bucht weiter. Insgesamt werden es laut Google 5600km sein, also freut euch auf ganz viele Bericht von der hoffentlich wunderschönen Atlantikküste.

Euer Niklas

Montag, 4. Mai 2009

Ottawa (again?)

Auf unserer Fahrt an die Ostküste haben wir noch kurz in Ottawa angehalten. Manche fragen sich jetzt vielleicht wieso das denn. Da war ich doch schon und gesehen hatte ich ja auch schon alles.
Allerdings haben wir im Moment den Monat Mai und bei Mai denkt jeder natürlich an?
Tulpen! Vielleicht nicht jeder, besonders weil in Deutschland die wohl schon was länger blühen, aber hier dauert das alles seine Zeit.
Zum Anfang, weil die Kanadier im zweiten Weltkrieg so mutig und brav gekämpft haben und die Niederlande befreit haben, schicken diese jedes Jahr über hundert tausend Tulpenzwiebeln. Wenn man diese dann in der Stadt verteilt sieht das so aus:Mit dem schönen Wetter heute ein richtiger Genuss und ich wusste gar nicht, dass es so viele unterschiedliche Tulpensorten gibt.
Völlig zusammenhangslos, ich hatte euch ja schon von meiner Zelle erzählt. Ich teile mir hier eine ehemalig Viererzelle zu Sechst, hier seht ihr meinen Gang:Ich bin in Zelle 1 und da muss ich jetzt auch wieder hin. Es ist Schliesszeit.

Euer Niklas

Sonntag, 3. Mai 2009

3 Tage Toronto

Nachdem ich dann Mittwoch Nacht von meinem Vancouver Trip zurück kam, habe ich am Donnerstag nachmittag meinen letzten Vortrag gehalten. Lief gut, Prof war zufrieden nur mit dem Thema nicht. Im Endeffekt mochte er keine Metalle, aber egal, Note ist okay.
Dann musste ich noch Diana verabschieden, in letzter Zeit habe ich mit ihr viel gemacht. Und wenn ich von meinem Trip wieder komme ist sie schon weg, also ging es noch zum "All you can eat Sushi". Finde ich ein richtiger Einsatz von mir, weshalb? Deshalb:
Leider hatte ich den Regen etwas unterschätzt. Das Essen war dann aber toll:Am nächsten Tag arbeiten, Abends wieder unterwegs, Samstag packen und Trip fertig planen, abends hatte eine andere Freundin von mir zum Abschiedfeiern eingeladen, sie fliegt für 6Wochen nach Innsbruck um dort zu arbeiten. Mal schaun wen sie dort so trifft.

Und heute morgen nach Ottawa gefahren. Das gibt es aber ein ander Mal, jetzt gehe ich erstmal in meine Zelle.

Euer Niklas

Vancouver (2) Island

So jetzt schaffe ich es doch noch meinen Vancouver Eintrag zu vervollständigen. Inzwischen bin ich schon auf dem Weg an die Ostküste, heute Nacht schlafe ich in einer Gefängnis Zelle im Jail Hostel. Die drei Tagen in Toronto waren etwas stressig, aber dafür soll es auch noch einen eigenen Blogeintrag geben.

Zurück zu Vancouver, am letzten Tag in der Stadt waren wir im Aquarium. Sebastian (mein Reisegefährte) hatte noch nie eins gesehen und wir mussten uns ja vorbereiten, wonach wir schauen wenn wir in die Natur fahren. War auch sehr schön, wusste auch gar nicht das Delphine so hoch springen können:Nachmittags ging es dann noch in den angesprochnen Lynn Canyon wo es eine Hängebrücke gab. Die übrigens nur 2m kürzer und 10m näher am Boden ist als das Nachbarstück im Canyon danben, dafür aber nichts kostet.

Am Montag ging es dann mit der Fähre auf Vancouver Island und ich kann nur sagen bisher die schönste Gegend die ich gesehen habe. Wir hatte auch super Glück mit dem Wetter und irgendwie hat alles toll gepasst.
Erstmal unser Häuschen mit Sauna erkundet und den 2min entfernten Strand erkundet. Das kleine Städtchen Tofino (das einzige was furchtbar aussah, Nordamerikaner können keine hübschen Fischerdörfchen bauen) besichtigt und den Sonnenuntergang im Hafen im Fischlokal genossen.
Am nächsten Tag morgens auf einen Hügel hinauf und die Landschaft genossen, Pazifik, Berge, Wald, alles auf einmal!Dann einen kleinen Spaziergang durch den Regenwald (klingt komisch, sieht aber sehr ähnlich aus, nur halt mit anderen Pflanzen).
Mittags ging es dann mit dem Zodiac raus auf den Pazifik. Wir hatten eine Tour zu ein paar heißen Quellen gebucht und auf dem Weg dahin suchten wir noch Wale. Und wir haben zwei gefunden, richtige Grauwale. Wobei so viel sehen tut man nicht. Alle 5min eine kleine Wolke und ein wenig grau in 100m Entfernung, deshalb erspare ich euch diese Fotos. Aber eine Gruppe von 25 Stellerschen Seelöwen gab es. Die waren süß, tauchten immer wieder unter unserm Zodiac hindurch.
Die heißen Quellen dann richtig schön an der Küste gelegen, dass Wasser fließt durch mehrere natürliche kleine Felsenpools in den Pazifik. Wird dabei langsam kühler und im letzten Pool hat man abwechselnd 30°C Quellenwasser oder 10°C kaltes Pazifikwasser von der letzten Welle.
Auf der Rückfahrt die Landschaft genossen, ich konnte mich einfach nicht sattsehen:
Abends dann bei nem Imbiss was geholt um sich an den Strand zu setzen und den Sonnenuntergang zu genießen:Abgeschlossen habe ich den Tag dann noch mit einem Saunabesuch, danach war ich einfach nur noch glücklich ;-).
Der nächste Tag war dann Rückreise, um 6Uhr aufstehen, 3h über die Insel zu Fähre fahren, Auto abgeben, 1 1/2h Fähre, 2 1/2h Bus durch Vancouver zum Flughafen, auf Flug warten, 5h Flug und dann nochmal 1 1/2h Nachbus durch Toronto, ich war dann um 2:30 zu Hause.

Euer Niklas