Hi
So ich dachte ich schreibe mal was darüber was ich hier eigentlich den ganzen Tag über machen, wenn ich nicht irgendwas spannendes besichtige oder in der Gegend rumfahre.
Also zum einen habe ich drei Kurse:
- Complex Analysis
- Quantum Optics
- Special Topics on Quantum Optics: Photonic Band Gap Materials
Das erst ist im Grund das deutsche Funktionentheorie (Mathe), also was ich eigentlich schonmal gemacht habe. Wieso ich das nochmal mache? Naja ich brauche halt noch ein Nebenfach für mein Diplom.
Quantenoptic ist total cool. Endlich mal wieder ein wenig Quantenmechanik mit Dirac Schreibweise. Dazu noch lösbare Probleme und ein Prof der ziemlich jung aussieht und angenehm verplant ist. Letzen Mittwoch sollte z.B. Vorlesung sein, Mittwoch morgens schreib er dann ne Email rum:
I don't know what planet I was on when saying I would lecture this wednesday... In fact I'll be returning from a visit to Rice University, and not really on the planet, but in the air at 1pm on Wednesday!
Sehr angenehme Vorlesung also, die Arbeit ist auch noch angemessen, was man über den letzten Kurs nicht sagen kann. Dazu muss man wissen das es hier üblich ist "Readings" für die nächste Vorlesung zu bekommen. Die werden dann in der Vorlesung als bekannt voraus gesetzt. Naja bei dem Photonic Band Gap Kurs gibts halt jede Woche min. 50 Seiten zu lesen, alles natürlich Theoretische Physik mit schön vielen Formeln. Letzten wurde ich gefragt ob ich heute wieder nen Wald ausdrucken würden, weil ich am Tag vorher die Readings für die nächsten 4 Wochen ausgedruckt habe. Dazu gibts dann noch Übungsblätter die min. 2-3 komplette Tage verschlingen, wenigstens nicht jede Woche.
Jetzt werden die meisten wohl denken, so besonders viel macht der Faulenzer Niklas ja trotzdem nicht gerade. Wenn ich nur die Kurse hätte, würde das auch stimmen. Aber ich habe gedacht, ich würde eigentlich mal gerne nen Labor von innen sehe, in der ersten Woche ein bisschen gesurft, dann einen Prof gefragt und 2 Tage später hatte ich nen Projekt. Für die Physiker unter euch, ich untersuche die Anregung von Oberflächenplasmonen auf Gold, bzw. die Abhängigkeit der Anregung von der Temperatur. Vom Aufbau her ein Pump-Probe Experiment. D.h. ich habe einen starken Pumplaserstrahl und einen deutlich schwächeren Probe Strahl. Der Pumpstrahl heizt das Gold auf und den Probe Strahl schicke ich dann entweder 20 oder 200 Femtosekunden oder irgendwann später drauf. Das ganze macht mir total Spaß, endlich mal was zum Spielen :-D.
Besonder der Laser ist schön, ist stark genug um im Fokuspunkt die Luft zu ionisieren, habe mal versucht nen Video davon zu machen:
So habe schon wieder viel zu viel geschrieben, hoffentlich liest das auch irgendwer bis zum Ende.
Nächste Woche gibts dann mal wieder ein paar Fotos von der Natur, fahre übers verlängerte WE (Thanks Giving) ein bisschen raus.
Euer Niklas